Das Verlagshaus Gruner und Jahr

Das Verlagshaus im Wandel der Zeit

Hamburg hat nicht nur Hafen und Seefahrt zu bieten, sondern auch eines der größten Verlagshäuser in Europa.

Verlagshaus Grunar und Jahr Hamburg
Verlagshaus Grunar und Jahr Hamburg

Seit das digitale Zeitalter begonnen hat, kann der Verlag diese Neuerungen nicht unbeachtet lassen. Diese Dienste werden nunmehr von Verlagsseite aus angeboten. Zeitungen und Magazine aller Art werden seit Jahren erfolgreich vertrieben.

Am Anfang war die Druckerei. Heute werden über 10.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Gegründet wurde der Verlag 1965 von Richard Gruner, John Jahr und Gerd Bucerius. Während Gruner eine Druckerei betrieb, verlegten die beiden anderen Zeitungen. Die Drei schlossen sich zusammen und gründeten das Verlagshaus Gruner und Jahr. Die Grundlage des Geschäftes wurde durch das Einbringen von Zeitschriften seitens der Gründer gebildet. Zu diesen gehörten, die damals schon in hoher Auflage erschienen, Brigitte, Stern oder Schöner Wohnen.

Das Geschäft florierte und bis 1968 erreichten sie Umsätze in Millionenhöhe. Nur der Springerverlag war erfolgreicher.
Als Gruner 1969 ausstieg und seine Anteile an die beiden Kommanditen verkaufte, besaßen beide kurzfristig 50 %. Sie verkauften dann 25 % der Anteile an den Bertelsmann Verlag. Dieser Schritt wurde heftig kritisiert, da Bertelsmann auch Anteile vom Springer Verlag besaß.

1970 wurde ein neuer Verwaltungsrat gegründet und Jahr und Bucerius wechselten dorthin. Später wurde aus der Kommanditgesellschaft eine Aktiengesellschaft, um die Unabhängigkeit von der Geschäftsführung zu demonstrieren. Bucerius verkaufte seine Anteile für ein Aktienpaket an Bertelsmann und kündigte seinen Rückzug an.

Bertelsmann wurde Mehrheitsgesellschafter und seine Beteiligung stieg bis 1975 auf 74,9 %. Baubeginn für ein neues Pressehaus am Baumwall zwischen Michaeliskirche und Speicherstadt war 1985. Bisher war der Verlag auf mehrere Gebäude an der Außenalster aufgeteilt. Der neue Bau bot Platz für 2000 Mitarbeiter und die geschätzte Summe für das Projekt lag etwa bei 300 Millionen Mark.

1990 zogen die ersten Mitarbeiter ins neue Reich. Es war nun das größte innerstädtische Bürohaus. Durch Zukäufe wurde das Verlagshaus aber immer noch erweitert.

Die weiteren Jahre

Die Wiedervereinigung sorgte für einen weiteren Aufschwung, denn Gruner und Jahr bauten in den neuen Bundesländern die freie Presse auf. Zeitungen wie die Dresdener Morgenpost oder die Chemnitzer Morgenpost wurden durch ihre Mitarbeit erfolgreich. Die Beteiligung und der spätere Besitz des Berliner Verlags war ebenfalls ein vielversprechendes Geschäftsmodell.

Das digitale Zeitalter läutete sich mit eigenen Webseiten ein, sie waren eine der ersten professionellen Anbieter im Netz.

In den folgenden Jahren gab es einige Verkäufe, aber auch Neugründungen von Zeitschriften. Die Wirtschaftskrise wurde ebenfalls gut überstanden. Zwar gab es teilweise rückläufige Einkommen, doch diese wurden gut kompensiert.
2013 wurde Julia Jäkel zusammen mit Oliver Radke und Stephan Schäfer in die Geschäftsleitung berufen.

Dieses Gremium hat sich zur Aufgabe gemacht Gruner und Jahr zu einem modernen, kreativen Verlag um zu gestalten.
2017 gab der Verlag bekannt, dass sie in die HafenCity umziehen werden. Ein neues Gebäude soll am Lohsepark errichtet und 2021 bezugsfertig sein. Das alte Gebäude wurde an die Stadt Hamburg verkauft.