Das Schanzenviertel – Szeneviertel mit Charme

Die Geschichte des Schanzenviertel

Das Schanzenviertel im Rückblick. 1682 scheiterten die Dänen bei ihrer Belagerung an den sternförmigen Verteidigungsanlagen. Daher leitet sich auch der Name des Schanzenviertel ab. Es ist der kleinste Stadtteil Hamburgs und heute Szeneviertel mit viel Charme.

Schanzenviertel Hamburg
Schanzenviertel Hamburg  Foto: Staro1Hh-schanze3, Verkleinert, CC BY-SA 3.0

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Anlagen abgebaut und es entstand ein Wohngebiet. Nach und nach kamen auch noch mehrere Unternehmen dazu. Ein Schlachthof wurde gebaut oder die Filiale der Pianofabrik Steinway wurde ansässig.
In den 70er Jahren zogen Familien wegen den geringen Grünflächen um.

Dafür entdeckten die Studenten die Vorteile dieser Gegend. Sie war in der Nähe der Unis, es gab gute Verbindungen und die Mieten waren preiswert.

So begann das alternative Schanzenviertel. Ein Problem war die Zunahme des Drogenhandels. Innerhalb kürzester Zeit war das Schanzenviertel und der Sternschanzenpark zu einem Drogenzentrum mutiert, und ist immer noch vakant.

Das Schanzenviertel heute

Der Stadtteil gilt als Multikultiviertel, indem künstlerische Veranstaltungen ein wesentlicher Bestandteil sind. Es findet fast jeden Abend irgendwo eine Aufführung statt. Im Sommer spielt sich das Leben im Freien ab. Kleine Bars oder Restaurants finden sich in großer Auswahl. Die Speisen reichen von einfachen Gerichten bis zu gehobenen Küche.

Im Schanzenpark (gelegen im Schanzenviertel) steht jedes Jahr ein Zirkuszelt. Es finden Lesungen, Konzerte oder Kinderprogramme statt. Einmal im Jahr wird ein Straßenfest gefeiert. Ein wahrer Besucherstrom bummelt über die Flohmärkte, singt mit den Straßenkünstlern und feiert ausgelassen.

Allerdings kam es schon öfters zu Ausschreitungen, deswegen ist es ab 23.00 Uhr zum „Gefahrengebiet“ ernannt worden.

Die rote Flora im Hamburger Schanzenviertel
Die rote Flora im Hamburger Schanzenviertel Foto: Jonke Suhr, Rote Flora April 2017 seitlich, Verkleinert, CC BY-SA 4.0

Die „Rote Flora“, ein autonomes Kulturzentrum im Schanzenviertel, ist seit 1989 besetzt und die Mitglieder lehnen jeden Kommerz ab. Sie unterhalten das Haus in Eigenregie und sind für viele politische Aktionen bekannt. Das Gebäude dient ihnen als Zentrum für ihre Ideen.
Es ist das am längste besetzte Objekt in Deutschland. Ursprünglich war es ein Varieté-Theater, aufgrund sinkender Besucherzahlen wurde es geschlossen.

Später war es ein Kino und danach ein Schnäppchenmarkt für Heimwerkerbedarf.
1987 wollte ein Investor ein Musical-Theater für das „Phantom der Oper“ daraus machen. Doch die Bewohner der Schanze hatten Angst verdrängt zu werden. Der Widerstand wuchs und seither ist die „Rote Flora“ besetzt.

Das Karolinenviertel

Viele Szenegeschäfte finden sich im Karoviertel im Stadtteil St. Pauli. Die Marktstraße hat einen gewaltigen Aufschwung bekommen und ist heute Zentrum des Quartiers.

In den 50er und 60er Jahren gab es Überlegungen das Viertel abzureißen. Weil die Gebäude nicht gut gewartet wurden, verließen viele den Stadtteil. Nun kamen die Studenten, weil es billig war hier zu wohnen. Die Stadterneuerung sorgte letztendlich dafür, dass aus dem Viertel ein beliebtes Wohngebiet wurde.

Heute befindet sich in der Marktstraße eine hippe Shoppingmeile. Ob Cafés, Restaurants oder Modelabel, hier findet jeder das Richtige.
Die alte Rinderschlachthalle liegt am Schnittpunkt Karoviertel und Sternschanze. Heute sind darin Büros, Gastronomen oder Clubs jeder Art vertreten. Eine weitere Nutzung sind die Flohmärkte, die sich zu einem wahren Magneten entwickelt haben.

Weitere Informationen zur Schanzenviertel-Historie findet Ihr auf Wikipedia.

In der Nähe: St. Pauli, Reeperbahn,